10. April 2018

Gemeinschaft mit Christus

Dogmatik, Kirche, Ökumene,

Im Mittelpunkt meiner 2014 veröffentlichten Dissertation steht die Frage, wie die Beziehung zwischen Jesus Christus und den Christen dauerhaft gestaltet werden kann und inwiefern diese Beziehung einer „neuen Schöpfung“ (2Kor 5,17) entspricht. Dazu untersuche ich die Heiligungsvorstellungen Johannes Calvins, John Wesleys und Karl Barths und rekonstruiere in einem Neuansatz das evangelische Verständnis einer Lehre von der Heiligung von seinen biblisch-theologischen Ursprüngen her. Das Ereignis der Heiligung ist in den meisten evangelischen Dogmatiken der Gegenwart inhaltlich unterbestimmt – sofern es denn überhaupt thematisiert wird. Ich unternehme in der Disseration den Versuch, die theologisch unterbelichtete Heiligungslehre als Scharnier zwischen der Dogmatik einerseits und der Ethik andererseits zu begreifen, um auf diese Weise eine Verbindung zwischen den soterologischen Zentraltopoi Rechtfertigung und Heiligung herzustellen. Vielfach ist nur die Lehre von der Rechtfertigung im Zentrum der Soteriologie. Die Lehre von der Heiligung, das ist anzumerken, bildet ein reformiertes Proprium, darum auch die explizite Auseinandersetzung mit Calvin und Barth. Wesely verkörpert in dieser Trias das pietistische (genauer: methodische) Heiligungsverständnis, das im angelsächsischen Sprachraum weitaus wirkmächtiger war als dasjenige Calvins oder Barths.

Meine Dissertation ist als Band 2 der Reihe „Forschungen zur reformierten Theologie“ (herausgegeben von Marco Hofheinz, Georg Plasger und Michael Weinrich) erschienen.

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